Trekking durch das Elbsandsteingebirge

Der Mai war viel zu kalt, von Wonnemonat kann keine Rede sein. Und trotzdem regt sich da der Drang endlich wieder raus in die Natur zu gehen. Ein kleiner Zwei-Mann-Trupp von Outdoor Now macht sich also auf in die Sächsische Schweiz.

Campingplatz Thorwaldblick

Erstes Basislager: Der Campingplatz „Thorwaldblick„, schöne Aussicht auf das Elbsandsteingebirge inklusive. Der Platz ist schön gepflegt, es gibt eine extra Outdoor-Küche (indoor) mit Feuerstelle davor. Die sanitären Einrichtungen sind quasi neu. Alles in allem ein guter Platz, um in die Natur zu starten. Das Auto dürfen wir stehen lassen, und nach einer sehr kalten Nacht geht es in den frühen Morgenstunden mit schwerem Gepäck los in Richtung Wanderweg.

Nach ungefähr einem Kilometer über Wiesen und Felder erreichen wir auch schon die Waldkante. Von hier aus geht es steil bergab ins Kirnitzschtal. In Beuthenfall (was mich irgendwie an Beutelsend aus Herr der Ringe erinnert) überqueren wir Straße und eine kleine Brücke. Dann geht es erstmal nur bergauf! Der Wanderweg ist trotzdem schön, überall liegen riesige Findlinge am Wegesrand, und wir entdecken die ersten „Boofen„. Das sind im Grunde genommen kleine Höhlen oder Freiübernachtungsstellen und Felsüberhängen im Mittelgebirge, in denen Kletterer auch über Nacht geduldet werden.

Das Wetter ist so mittelmäßig. Es ist noch ziemlich kalt, deutlich unter 10 Grad. Und dann fängt es auch noch an zu regnen. Davon lassen wir uns aber nicht die Laune verderben und marschieren weiter. Bergauf natürlich.

Wanderkarte

Unsere Route führt vorbei am Hinteren Raubschloß in Richtung Altes Zeughaus. Hier angekommen merken wir bereits unsere über den Winter müde gewordenen Muskeln und Knochen. Wir legen also eine längere Pause ein und stärken uns mit Böhmischer Küche: Gulasch mit Serviettenknödeln. Die „rote Route“ ist hier zu Ende, und wir spekulieren, dass die nun vor uns liegende „grüne Route“ bestimmt sehr viel leichter sein wird. Unsere Logik dabei : rot ist bestimmt für Fortgeschrittene, grün für Anfänger. Das ist jedenfalls nicht so. Ganz im Gegenteil: nach einem recht steilen, aber nicht so fürchterlich langen Aufstieg geht es erstmal abwärts ins Tal über die Kirnitzsch, einen Nebenfluss der Elbe. Ab der anderen Uferseite geht es dann ausschließlich steil nach oben, teilweise über schier endlose Treppenstufen. Aber das ist ja auch der Panoramaweg!

Stairway To Heaven

Der Weg ist eine Tortur, aber die Landschaft ist märchenhaft schön! Wir müssen mehrere Verschnaufpausen einlegen, schließlich tragen wir jeder so um die 20 – 25 kg Gepäck mit uns (Zelt, Schlafsack, Isomatte, Kocher, Lebensmittel, warme Kleidung, etc.). Unser anvisiertes Ziel ist der nächste Campingplatz, die kleine Bergoase. Wir freuen uns auf unser wohlverdientes Bier und unseren warmen Schlafsack. Das motiviert uns auch noch die letzten Meter zu laufen. Kurz vor Erreichen des Ziels passiert uns dann noch ein kleines Missgeschick: Statt den direkten Weg zu nehmen, gönnen wir uns noch einen letzten, sehr steilen Aufstieg und stehen – oben angekommen – in einer Sackgasse, vor einem Elektrozaun. Dem folgen wir zurück ins Tal und haben dann auch schon fast unser Nachtlager erreicht.

Wer diese Route ebenfalls gehen möchte, sollte auf jeden Fall fit sein und idealerweise weniger Gepäck mitnehmen. Dann ist es bestimmt noch schöner!